aller Anfang ist schwer

Ich weiß gar nicht mehr warum ich anfangen wollte zu fotografieren. Angefangen hat es wohl Weihnachten 19.. Irgendwann Anfang der Neunziger. Als ich eine Minolta Riva GT geschenkt bekam. Als Kind mit Interesse an Lego, C-64 und „mit dem Knüppel durch den Wald laufen“ konnte ich natürlich nicht viel damit anfangen. Mein Vater dachte wohl ich sollte mal etwas kreativ sein. Ich kann gar nicht sagen ob es viele Filme zum entwickeln geschafft haben.

Später, 2009/2010 kaufte sich Opa eine neue Spiegelreflexkamera, die EOS 50D von Canon womit die alte Canon EOS 300D zur Disposition stand und die ich dann Schlussendlich mit dem Kit-Objektiv 18-55 abstaubte. Hiermit probierte ich zwar etwas herum, der große Spaß stellte sich allerdings nicht so recht ein.

die alte EOS und die Minolta stehen noch im Regal

Viel ungenutzter Elektroschrott

Zwischendrin gab es noch eine Samsung und zwei Casio’s – Kompakte Kameras für die Hosentasche – die Smartphones waren noch nicht geboren und Schnappschüsse musste man zur damaligen Zeit mit einer Kompaktkamera erledigen.

Erst als ich etwa 2018 durch ein paar Leute im Internet Lust bekam zu fotografieren war klar: Der Onkel braucht aktuelle Hardware. Heiß empfohlen war die Sony a6000, günstig zu haben da sie bereits seit 2014 auf dem Markt war, aber dennoch auf dem Stand und absolut ausreichend für den Anfang.

Ich beschäftigte mich also ab 2018 mit der technischen Seite des Fotografierens. Blende, Belichtungszeit, ISO, Brennweite – das Zusammenspiel der Werte, experimentierte etwas herum aber kam trotz allem nicht über Schnappschüsse heraus. Mich beeindruckten zwar manche Fotos von guten Fotografen, die technische Seite konnte ich mir nun ableiten – aber. Nun ja. Aber.

Ich beginne zu fotografieren statt zu knipsen

In meiner Recherche zur Sony a6000 stolperte ich immer wieder über Stephan Wiesner im Internet, ein Fotograf aus Bern, der viel aus der a6000 rausholte. In seinen Videos auf YouTube zeigte er eine Menge cooles Zeug das er mit der a6000 fotografiert hat. Mein „Aha Erlebnis“ war sein Bild der Milchstraße in den Schweizer Alpen und ich dachte „Boah! Wenn das mit der kleinen Sony geht musst Du das probieren“

Stephan Wiesner ist mit der a6000 im Gepäck den Berg hoch, hatte das Samyang 12mm Objektiv dabei und schaffte es die Milchstraße in all Ihrer Schönheit abzulichten. Ich selbst hatte nur das Kit Objektiv der Sony (SELP1655) aber meine Motivation war nicht zu stoppen. Im August 2019 bin ich dann Nachts los, baute mein Stativ auf und hielt auf 16mm 30 Sekunden lang offenblendig in den Nachthimmel. Bämm! Treffer. Leider qualitativ Müll da ISO 1600 doch stark rauscht (mehr dazu an anderer Stelle) aber immerhin.

erster Versuch Milchstraße am 26.08.2019: f/3.5 30″ bei ISO 1600

Ende August dann Versuch 2 – bei den Extersteinen. Hier habe ich dann mehrere Bilder angefertigt um auch etwas im Vordergrund zeigen zu können. Leider waren sind meine Bildbearbeitungskenntnisse nicht so ultra das ich das gut hätte machen können. Aber immerhin: Ich war dem Ziel ein vernünftiges Foto machen zu können einen deutlichen Schritt näher. Allerdings waren hier die Lichtverschmutzungen höher und ich konnte die Milchstraße nicht so sauber heraus arbeiten.

Milchstraße über den Externsteine – Vordergrund + Hintergrund mit Affinity Photo gemerged

Sich ein Ziel suchen und darauf hin arbeiten

Such Dir ein Ziel(Foto) und versuch es. Am Anfang – finde ich – ist es recht schwer – Motive und Ideen zu finden. Mir persönlich hat es Aufschwung gegeben Bilder zu suchen die mir gefallen. Ich suche mir oft Anregungen bei 500px.com. Dazu nutze ich meistens die Suche: Ich gebe einfach einen Ort ein, der für mich erreichbar ist, wohin es mich im Urlaub verschlagen wird oder was auch immer ich dort zu tun habe. Meistens findet man dort auch heraus wo sich das Motiv befindet – oder man muss noch etwas googlen.

Oft stehen Kameraeinstellungen dabei. Brennweite, Blende, Belichtungszeit… letzteres ist meistens eher nebensächlich und sowieso abhängig von vorhandenem Licht, Uhrzeit, etc. Die Brennweite ist für die Bildsprache schon wichtiger. Dazu werde ich aber noch mal einen Artikel schreiben.

Zu den Externsteinen werde ich noch mal fahren, denn das Zielfoto ist noch nicht fertig. Inzwischen habe ich auch das Samyang 12mm Objektiv, es ist deutlich Lichtstärker als das Kit-Objektiv mit dem die Aufnahmen oben entstanden sind. Ich denke auch dazu wird es dann noch mal einen Artikel geben.

Suche und Ergebnisse auf 500px.com

Wie dem auch sei, die Message ist klar: Fang einfach an! Der Trick ist, glaube ich, ein Bewusstsein für Fotos zu entwickeln. Und nur durch Übung und Training erreicht man ein Händchen dafür

Fotografie ist ein Handwerk das man lernen kann.

Stephan Wiesner

Und ein anderer, unbekannter, sagte mal „die ersten 10.000 Fotos sind die schlechtesten“ Ganz so krass würde ich das nicht sagen, aber am Anfang drückt man doch erstaunlich oft den Delete Button an der Kamera oder schiebt sie auf dem Computer in den Papierkorb. Und kommt mit einem, vielleicht zwei Bildern nach einer Fototour nach Hause die einem gefallen.

Das ist OK. Du freust Dich umso mehr über ein (für Dich) gelungenes Bild. Und nun raus mit Dir!

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